Ein Luxmeter arbeitet mit einer einfachen Fotodiode oder einem Fotowiderstand zum messen der Beleuchtungsstärke. Die Empfindlichkeit des Sensors ist über das Lichtspektrum nicht gleichmäßig. Sie ist bei grünem Licht (555nm) am empfindlichsten. Es wird in der Form einer Glockenkurve mit dem Peak bei 555nm gemessen.
Ein PAR-Messgerät misst das gesamte angegebene Lichtspektrum gleichmäßig. Das scheint deutlich aufwändiger zu sein. Man benötigt dafür wohl kalibrierte Quantensensoren mit Diffusoren und Filtern.
Ich habe bisher keine LED Lampe gemessen. Ich habe mich bisher immer an den Herstellerangaben der LED-Chip Produzenten orientiert (Datenblatt).
Bei vernünftigen LEDs gibt es dort das Lichtspektrum und PPF je nach Leistung im Chart dargestellt. Den Rest kann man sich mathematisch ganz gut berechnen, sofern man weiß wie viel Leistung der Treiber zur Verfügung stellt.
Für mich als kleiner Privatgrower lohnt sich so ein Messgerät nicht, so genau muss ich es gar nicht wissen. Für eigene wissenschaftliche Tests macht es aber sicher Sinn, gerade wenn man in der Blütephase mit mehr Rotanteil experimentieren will und auch wissen möchte, was man da eigentlich jetzt genau eingestellt hat. Beim Eigenbau von Lampen sicherlich auch.
Das Thema Cannabis und Licht ist sowieso eine Wissenschaft für sich.
Maximale Lichtmenge
Laut SANlight ist die maximale Lichtmenge ~1100 µmol/m²s, die eine Pflanze in der Blütephase noch gut verträgt. Zu viel Licht in der Sämlingsphase, kann eine Pflanze übrigens töten. Deswegen kontinuierlich bis zur Blütephase hochdimmen und dann volle Power oder eben die max. 1100 µmol/(m²s), wenn man so eine starke Lampe hat.
Wichtig ist auch die Tiefenwirkung. Es bringt nichts, wenn die Lampe auf 20cm Entfernung ~1100 µmol/m²s schafft, aber bei 50cm nur noch 200 µmol/m²s.
Eine starke Lampe weiter hoch hängen ist immer besser, als eine schwache Lampe nah zur Pflanze zu hängen. Je näher die Lampe an der Pflanze, desto schlechter wird die Tiefenwirkung.
Lichtspektrum
Erhöhter Blauanteil führt zu gedrungenem Wuchs. Also buschige Pflanzen, wenig Stretch. Das wird in der Wachstumsphase bevorzugt. Eine Farbtemperatur von 4000-5000k ist gut.
In der Blütephase benötigt die Pflanze dann mehr Rotanteil, weil dies das Blütenwachstum unterstützt. Wenn man eine Lampe besitzt mit zusätzlichem Rotspektrum, sollte man dieses dann in der Blütephase zusätzlich zum vorhandenen Wachstumslicht dazuschalten. Der erhöhte Rotanteil sorgt für mehr "Stretch" der Pflanze und für mehr Blütenwachstum. Ein bisschen Stretch ist aber in der Blütephase auch ganz gut, damit die Blüten ausreichend belüftet werden und kein Schimmel entstehen kann. Außerdem ist es dann auch leichter das Licht auf die Buds zu bekommen und z.B. ScrOG durchzuführen.
UV Licht
UV Licht in der späteren Blütephase sorgt für zusätzlichen Stress der Pflanze, dadurch bildet Cannabis mehr Terpene und mehr Harz aus. Der Wirkstoffgehalt und der Geruch nimmt zu. Da UV eine energiereiche Strahlung ist, gibt man im Idealfall immer nur kurzzeitig eine hohe Dosis und lässt der Pflanze dann wieder etwas Zeit zur Erholung.
Infrarotlicht
Infrarotlicht öffnet die Poren der Pflanze und sorgt für bessere Transpiration. Der Prozess ist notwendig, damit die Pflanze ihre Nährstoffe transportieren kann. Durch mehr Transpiration, werden auch mehr Nährstoffe genutzt und die Pflanze wird insgesamt einfach schneller groß. Hier besteht allerdings die Gefahr von zu hoher Temperatur, da Infrarot Wärmestrahlung ist. LED Licht hat in der Regel "zu wenig" Infrarotlicht. Weil die Pflanzen bei LED-Licht weniger gut transpirieren, entsteht übrigens auch häufig der CalMag Mangel (auch LED Krankheit genannt). Outdoor oder unter z.B. einer NDL Lampe tritt CalMag Mangel weniger häufig auf und das liegt eben am Infrarotlicht, welches die Transpiration der Pflanze verbessert.
Fazit:
Das Thema Lichtquelle ist eine Wissenschaft für sich und namenhafte Growlampenhersteller für Cannabispflanzen versuchen über Experimente immer noch neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Wenn ich mir das ganze Messen vom Lichtspektrum und allem drumherum sparen will, dann kauf ich mir eine gute Lampe bei der die ganzen Erkenntnisse rund um Lichtspektrum, Beleuchtungsstärke bereits wissenschaftlich dokumentiert sind und halte mich an dessen Angaben.
Das ganze selber herauszufinden obwohl es jemand schon unter idealen Bedingungen gemacht hat, lohnt sich kaum.
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KloMeister123